Die 120-V-Lampe
Alles hat mit einem Entlötgerät angefangen, dass ich geschenkt bekommen
habe. Das erste Übungsprojekt war eine Platine aus einer
Energiesparlampe. Besonders die Spule mit dem kleinen Trafokern hat es
mir angetan. Weil sie mehrere Standfüße hat, ist sie oft nicht
unbeschadet auszulöten. Aber mit dem neuen Gerät hat es funktioniert.
Noch viele andere nützliche Bauteile findet man auf der Platine,
darunter Kondensatoren, Transistoren und Dioden.
Aus einer defekten LED-Filamentlampe lag noch ein Filament
herum. Und daher kam die Idee zur Verwendung der Bauteile. Aus den Bauteilen der
Lampe sollte eine noch sparsamere Lampe werden. Das Ziel
war ein Spannungswandler, mit dem eine 1,5-V-Battie das LED-Filament
betreiben kann. Auf die Trafospule habe ich zwei zusätzliche Wicklungen
mit je drei Windungen gefädelt. Daraus wurde dann ein
selbstschwingender Oszillator, Es erforderte noch etwas Entwicklung,
bis die nötige Ausgangsspannung erreicht wurde. Der LED-Streifen
benötigt nämlich 120 V.
Die Trafospule hatte ursprünglich nur zwei Anschlüsse und dazu ein
drittes Standbein. Darauf wurden alle Bauteile freitragend aufgelötet
und so lange geändert, bis alles passte. Die Dioden und die
Kondensatoren stammen ebenfalls aus der Energiesparlampe, denn es
sollte verwertet werden, was gerade da war. Am Ende hat es so
funktioniert, wie geplant. Der Spannungswandler braucht ca. 100 mA bei
1,5 V und liefert am Ausgang 120 V. Die Schaltung funktioniert bei
geringer Helligkeit bis herunter auf 0,7 V, sodass man auch verbrauchte
Batterien einsetzen kann.
Hinweis von Harald Wilhelms:
Es handelt sich bei der "Tafospule" um eine Drossel zur
Strombegrenzung, so wie man sie auch in normalen, konventionellen
Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen verwendet. Die ist hier nur
deshalb so klein, weil das elektronische Vorschaltgerät mit einer hohen
Frequenz im Kiloherz-Bereich arbeitet. Da solche Drosseln mit Luftspalt
arbeiten, eignen sie sich besonders gut zum Bau eines sog.
Sperrwandlers.
Sieha auch: Die zerlegte Energiesparlampe
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