Da
gibt es zum Beispiel einen Waldweg, wo einige Menschen laufen. „Jogger“
sind das, hat ein Freund mal erzählt, das seltsame Wort hatte er von
den Joggern selbst aufgeschnappt. Aber wozu das alles gut sein soll
weiß keiner. Manchmal sind sie total außer Atem und laufen trotzdem
immer weiter. Und dann verlieren sie auch mal was.
Auf dem Weg gibt es
eine Stelle, wo eine Baumwurzel frei liegt. Da kommt ab und
zu ein Jogger ins Stolpern. An der Stelle hocken die Kinder oft spät am
Nachmittag im Gebüsch und beobachten die Menschen. Die Eltern schlafen
dann meist noch und merken gar nicht, dass die Kinder schon unterwegs
sind. Ist auch besser so, sonst gibt es nur wieder Ärger.
Manchmal
fällt einer von den Joggern lang hin und fängt dann ganz laut an zu
schimpfen. Das hört sich immer so lustig an. Die Kinder müssen dann
lachen, aber ganz leise, damit sie nicht entdeckt werden. Max hat die
Sache genau beobachtet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass man alles
noch verbessern könnte, wenn die Wurzel etwas höher herausragen würde.
Er hat dann vorsichtig eine kleine Vertiefung gegraben, jeden Tag
nur ganz wenig. Jetzt muss man nur noch halb so lange warten bis wieder
einer hinfällt. Und danach suchen alle den Weg ab, ob er was verloren
hat.
Manche Jogger tragen so komische kleine Stöpsel in den
Ohren, die sind mit so einem Band verbunden, das auch an einem kleinen
Kästchen endet, das manchmal am Gürtel befestigt ist. Die Kinder hatten
schon oft gerätselt, wozu das alles gut sein soll. Aber letzte Woche
hat einer so etwas bei der Wurzel verloren. Weil er sich beim Fallen
auch noch das Knie wehgetan hat, hat er laut gejammert und gar nichts
vermisst. Als er endlich weg war hat Max sofort alles eingesammelt.
Aus
den Stöpseln kamen komische Geräusche, singende Menschen, Musik oder
so. Die Kinder habe sich dann tiefer im Wald versteckt und die ganze
Nacht lang zugehört. Etwas ungewohnt, aber nach einiger Zeit gar nicht
so übel, meinte Lisa. Immer abwechselnd konnten zwei Kinder sich die
Stöpsel ins Ohr stecken. Dann war es ganz schön laut. Wenn alle ganz
still waren konnten sie auch zusammen zuhören. Max hat dann
herausgefunden, dass man aus einem Blatt einen kleinen Trichter machen
kann, der das Geräusch noch lauter macht. So hatten alle ihre Freude
daran, bis es dann nach ein paar Stunden auf einmal ganz still
wurde. Max hat alles versucht, aber aus dem Gerät war kein Ton mehr
herauszubringen. Jetzt liegt es natürlich zusammen mit andern
wertvollen Sachen im Jungenzimmer, was Mama gar nicht gut findet.
(C) P.Kutsch und B. Kainka