Das magische Auge EM34

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Ja ich weiß, alte Röhren soll niemand zerstören. Aber diese hier war schon kaputt. Ich habe sie in einem alten Radio ausgetauscht und durchgemessen: Der Heizfaden war durchgebrannt. Eine gute Gelegenheit, mal genauer nachzusehen, wie es drinnen aussieht.

Die Goldfarbe lässt sich leicht abkratzen, und schon sieht man mehr. Die EM34 enthält eine Triode und zusätzlich den Leuchtschirm, der sich mit der Triode eine gemeinsame, durchgehende Kathode teilt. Schön zu erkennen ist auch der Quetschfuß, den man bei moderneren Röhren durch einen Pressglasboden ersetzt hat.

Und dann kam die EM34 in eine Plastiktüte, ein gezielter Schlag mit der Zange, Poff, da lag das Innere frei. Ein eigenartiger Geruch erinnerte mich dabei spontan an lange vergangene Untaten ähnlicher Art, obwohl doch eigentlich ein Vakuum nicht riechen sollte. Vielleicht liegt es an dem Gettermaterial, das vorher eine silberne Schicht am Glaskolben bildete und nun spantan oxidiert. Jetzt ist der Glaskolben jedenfalls weg, und alle Einzelheiten sind gut zu sehen. Zwei Glimmerplättchen halten alles zusammen und dienten zur Zentrierung des Systems im Glaskolben.

Wenigstens einmal noch sollte die geöffnete Röhre grün leuchten. Deshalb habe ich einen Hochspannungsfunken auf die Leuchtschicht gerichtet. Und tatsächlich, ein schwaches grünes Leuchten war zu erkennen. Allerdings nutzt die Leuchtschicht dabei noch schneller ab, als im normalen Betrieb, wo das magische Auge ebenfalls im Laufe von Jahren an Leuchtkraft verliert. Na jedenfalls hat diese Röhre ihre Pflicht getan. Man sieht sogar noch das eingebrannte Leuchtmuster auf dem Schirm.

Die Ersatzröhre EM34 habe ich hier bekommen: www.die-wuestens.de
Wie die Röhre im normalen Betrieb aussieht, zeigt Åke Holm: http://w1.871.telia.com/~u87127076/eyes/em34.htm
Das Innenleben einer EL84 wird von Crappy Thumb erklärt: www.CrappyThumb.de.vu/

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