Stroboskop-Blitz

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Da bekommt man ein uraltes Blitzgerät geschenkt, schraubt es auf und erschaudert: Akku ausgelaufen, Blitzelko undicht, Platine verätzt, alles Sondermüll! Wirklich Alles? Nein, die Blitzröhre, der Zündtrafo, ein Thyristor und ein astreines Netzgerät mit 6V/300mA und 250V/20mA sind noch gut. Und Fabi braucht unbedingt ein Stroboskop-Blitzgerät.

Also wird gebastelt. Ein Elko mit 10 µF/350 V findet sich noch in einer alten Energiesparlampe. Eine Glimmlampe, ein paar Widerstände und Kondensatoren und eine Diode 1N4007 (1A, 1000 V) sind immer in der Bastelkiste.

Die Schaltung ist ganz klar. Die Diode lädt den Elko. Eine Spannung von über 300 V liegt dann an der Blitzröhre. Relativ langsam lädt sich der kleine Kondensator mit 0,1 µF auf, bis die Glimmlampe bei ca. 100 V zündet. Damit wird auch der Thyristor gezündet. Er entlädt den zu dieser Zeit bereits fast vollen Kondensator mit 0,22 µF über den Zündtrafo. An der Sekundärseite des Trafos entsteht eine Spannung von 5 bis 10 kV. Dieser Spannungsimpuls zündet dann auch die Blitzröhre. Nun sind alle Kondensatoren leer. Aber schon nach einer halben Sekunde geht es wieder los und der nächste Blîtz entsteht.

Wenn jetzt einer denkt, 230 V reicht doch auch, den Trafo lass ich einfach weg, dann begeht dieser einen schweren Fehler! Der Trafo sorgt nämlich für eine wirksame Begrenzung des Ladestroms. Und für eine Potentialtrennung und die elektrische Sicherheit. Ohne ihn gäbe es ernste Probleme. Und irgendein Trafo aus einem Röhrenradio liefert viel zu viel Strom.

Sieht am Morgen noch alles sehr sicher aus,
brennt am Abend vielleicht schon das ganze Haus.
(Dietrich Drahtlos)

Wichtige Warnung: Diese Schaltung ist nichts für Kinder und unerfahrene Bastler. Die hohe Spannung ist sehr gefährlich. Also bitte mit äußerster Vorsicht arbeiten! Und der Elko muss nach jedem Probelauf mit einem Kurzschluss entladen werden, denn man sieht ihm nicht an, wieviel Spannung er noch hat. Wenn alles fertig ist, muss auf gute Isolierung und Berührungssicherheit geachtet werden.

Ursprünglich war das Blitzgerät ein großer Kasten. Dazu kam die schwenkbare Blitzröhre mit Reflektor und das Ladegerät. Nun gibt es nur noch das Netzgerät und den Reflektor. Darin ist alles, was das Stroboskop braucht. Und dann geht die Post wieder ab:

Licht aus, Musik an, Stroboskop los!


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