CD-Player Recycling

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CD-ROM-Laufwerke enthalten viele nützliche Bauteile. Außer der Laser-Diode sind da noch brauchbare Motörchen und viele andere schöne Sachen. Kürzlich habe ich ein defektes CD-Laufwerk vor der Mülltonne gerettet. Es hatte eine separate Anschluss- und Bedienplatine. Und darauf war offensichtlich ein kleiner NF-Verstärker für den Kopfhörer mit Lautstärkeregler und Klinkenbuchse. Das müsste sich doch prima für eigene Projekte verwenden lassen.

Die Platine war über ein Flachbandkabel mit der Hauptplatine verbunden. Man konnte bereits gut sehen, wo Masse und Betriebsspannung (+5V) verbunden sind. Auch der Rest war nicht sehr schwierig. Also Eingänge anschließen (Re und Li zusammen für Mono-Ansteuerung), Kabel für die Betriebsspannung ... fertig.

Das Gerät ist nun ein universeller Verstärker oder Signalverfolger für die Bastelstube. Allerdings ist die Verstärkung nicht sehr groß. Dafür aber hat der Lautstärkeregler einen großen Regelbereich. Es fiel auf, dass das Poti eine Gleichspannung regelt, im IC muss also ein elektronisch einstellbarer Verstärker sein. Da wird man natürlich neugierig. Was ist denn ein BH3540?

Nach längerer Suche im Internet wurde das Datenblatt der japanischen Firma Rohm gefunden. Der BH3540AFS ist ein Kopfhörerverstärker für CD-Laufwerke mit internem Tiefpassfilter und Verstärkungs-Einstellung über eine Gleichspannung. Außerdem gibt es Mute-Eingänge, mit denen man das Einschaltknacken verhindern kann. Die Verstärkung beträgt nur ca. -3dB. Der Regelumfang ist aber 80 dB. Die Ruhestrom beträgt etwa 10 mA. Das Datenblatt enthält auch eine typische Anwenderschaltung:

Wegen der geringen Verstärkung könnte man ähnliches mit einem einzelnen Transistor in Kollektorschaltung erreichen. Allerdings ist der Stromverbrauch bei gleicher Lautstärke mit dem IC günstiger. Der eigentliche Vorteil der Schaltung ist der relativ hochohmige Eingang. Am Ausgang können Lasten bis herunter zu 8 Ohm angeschlossen werden. Das Poti kann niemals kratzen und knistern. Zum Test wurde mal der Breitband-Kurzwellen-Empfänger angeschlossen. Es funktioniert gut. Man könnte die Platine also für allgemeine Empfänger-Experimente verwenden.

Der Fortschritt geht weiter,
den Ingenieur stimmt das heiter.
(Dipl. Ing. D. Drahtlos)


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