Solar-Grün
Stromsparen ist ein hochaktuelles
Anliegen. Die Ausgangsfrage war deshalb, wie wenig Strom reicht aus, um eine
LED zu betreiben. Die Vorversuche mit einer superhellen grünen 1-W-LED zeigten,
ein Mikroampere ist schon gut sichtbar. Und in der Bastelkiste lag noch ein
Speicherkondensator mit 0,47 Farad und einer erlaubten Spannung bis 5,5 V.
Wie lange würde es dauern, wenn dieser Kondensator sich bei einem Mikroampere
um 1 V entlädt? Das käme dann auf 470000 Sekunden, also etwa fünf Tage. Nicht
schlecht, da kann man sich sogar ein paar Mikroampere mehr leisten. Und dann
noch eine passende Solarzelle dran, so lässt sich eine kleine grüne
Solarlampe bauen, die Tag und Nacht leuchtet.
Die Solarzelle hat zehn Einzelzellen und damit eine
Spannung von ca. 5 V. An der Ladediode fallen noch einmal 0,5 V ab, sodass der
Kondensator bei vollem Sonnenlicht bis etwa 4,5 V geladen wird. Der
Vorwiderstand wurde erst mal mit 10 kOhm festgelegt. Wenn der Kondensator
schön voll ist, kann ein Strom bis zu 200 µA fließen. Mit sinkender Spannung
fließt weniger Strom, die LED ist nicht mehr so hell, und der Kondensator entlädt
sich langsamer bis herunter auf 2 V. In Endeffekt kann man auch spät am Abend
immer noch etwas sehen.
Der Fortschritt geht weiter,
Den Ingenieur stimmt das heiter.
(Dietrich Drahtlos)
Nachtrag Mai 16
Seit
vier Jahren hängt diese Solarlampe nun als ewiges Licht im Garten,
einfach in einem Marmeladenglas als Lampenglas und wetterfeste
Verpackung. Die grüne LED leuchtet immer, am Tage heller und in der
Nacht schwächer. Auch im Winter, mitten in der dunkelsten Nacht, wenn
es stürmt und schneit und wenn alle anderen Solarlampen längst
aufgegeben haben, ist immer noch klar und deutlich ein grünes Licht zu
sehen.
Tag/Nachtumschaltung von Henning Polzer
Mir ist eingefallen, dass sich die Schaltung hinsichtlich ihrer
Stromaufnahme automatisch an die herrschenden Lichtverhältnisse
anpassen und gleichzeitig m. E. sinnvoll mit der vorhandenen Energie
haushalten könnte, indem man den 10 kΩ Widerstand in zwei
hintereinandergeschaltete Widerstände à 5,1 kΩ aufteilt und dem zweiten
dieser 5,1 kΩ-Widerstände einen Fotowiderstand parallel schaltet. Bei
Tageslicht nimmt die LED wegen des mehr oder minder kurzgeschlossenen
Fotowiderstandes mehr Strom auf und leuchtet deswegen besser sichtbar,
gleichzeitg erhält aber auch die Solarzelle Tageslicht und kann den
Speicherkondensator trotz der erhöhten Stromaufnahme ohne
Schwierigkeiten aufladen, bei Dunkelheit steigt der Wert des
Fotowiderstandes in den MΩ-Bereich wie bei der "Telefonautomatik" und die beiden Widerstände erreichen in der Folge den von Ihnen vorgesehenen Wert von etwa 10 kΩ.
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