Das Elektronik-Logbuch

Notizen und Tipps von Burkhard Kainka

6.3.2007 Ärger mit Schaltnetzteilen

Am Wochenende kam mein Bruder mit einem defekten DVD-Player vorbei. Wir haben die Spannungen des Schaltnetzteils gemessen und konnten nichts feststellen. Aber ein Elko 1000 µF, 16 V sah etwas ausgebeult aus. Und auf der Platine war ein dunkler Fleck. Eine Messung mit dem Oszilloskop zeigte dann übergroße Impulse auf dem Kondensator. Wir haben dann einen anderen Elko mit 1000 µF, 35 V eingelötet, der gerade da war. Der neue Kondensator hatte ebenfalls den erweiterten Temperaturbereich bis 105 Grad. Allerdings war es kein ausgewiesener schaltfester Kondensator. Damit lief das Gerät wieder. Mal sehen wie lange ...

leichte Ausbeulung

Jedenfalls kann man offensichtlich an einer ganz geringen Ausbeulung des Deckels erkennen, dass dieser Kondensator mal heiß geworden ist und unter starkem Druck stand. Beim Testen des ausgebauten Elkos konnte festgestellt werden, dass er bei 16 V bereits einen merklichen Leckstrom hatte.

Defekte Elkos gehören mit zu den häufigsten Fehlern in Schaltnetzteilen. Der allgemeine Preisdruck führt dazu, dass die Hersteller an dieser Stelle sparen und kleine Elkos einbauen, die die Belastung gerade eben aushalten. In letzter Zeit hatte ich immer wieder PC-Abstürze. Heute fiel mir auf, dass an der RS232 ein Rest Netzbrumm zu sehen war. Damit war der Fall klar: Das Netzteil ist nicht mehr zuverlässig, was wahrscheinlich ebenfalls an ausgetrockneten Elkos liegt. Mit einem neuen Netzteil läuft wieder alles stabil. Allerdings finde ich, dass das neue Netzteil erstaunlich preiswert war, was wiederum nichts Gutes erwarten lässt. Ein Problem ist schon aufgefallen: Das neue Netzteil erzeugt besonders starke Funkstörungen, so dass ich ein externes Filter in die Netzleitung setzen musste.

Hinweis von Frank: Ich hatte auch schon diverse Schaltnetzteile unterschiedlicher Leistung die aufgrund defekter Kondensatoren den Betrieb eingestellt haben, auch die Spannungswandler auf Motherboards sind ja anfällig dafür. Eine wirklich lohnenswerte Anschaffung war das ESR-Messgerät von ELV. Damit kommt man den tauben Brüdern recht schnell auf die Schliche und das sogar In-Circuit. Nix mit unnötig auslöten, einfach den Testkandidaten in der Schaltung messen.