Max der Waschbär

Ein Kinderbuch von Pia Kutsch und Burkhard Kainka




1 Im Wald und in der Höhle

„Kommt schnell rein, es wird schon hell!“ rief die Mutter ihre Kinder. Ja, so ist das bei uns Waschbären, sagt der Waschbären-Papa immer, am Tage schlafen wir, und in der Nacht sind wir ganz schön aktiv. Die Kinder waren aber noch nicht müde und spielten gerade Verstecken im Wald nahe der Wohnhöhle. Lisa, Betti, Max und Paul, die vier Geschwister waren nicht begeistert, dass sie schon reinkommen sollten. Aber mit einer Waschbärenmutter kann man nicht diskutieren. Deshalb  machten sie sich auf den Weg nach Haus.


Nur Max, den alle E-Max nennen, war mal wieder der letzte. Er hatte sich hinter einem Baum versteckt und dann eine kleine Waldmaus gesehen, die in ihrem Loch verschwand. Und jetzt wollte er genau untersuchen, wie tief das Mauseloch war, ob es Nebengänge gab und ob da ein zweiter Ausgang war. Beim Graben wurde er durch dichte Baumwurzeln aufgehalten. Er war aber trotzdem schon kurz vor dem Ziel, als er Mutters Rufen hörte. Und zu Hause gab es dann auch noch Geschimpfe, weil er beim Graben etwas schmutzig geworden war.


Die Familie wohnte in einer großen und sehr gemütlichen Höhle mit vielen Zimmern unter einer alten Eiche, mitten im Wald auf einem Hügel, nicht weit vom Dorf, das im Tal lag. Am Rande des Waldes gab es einen einzelnen alten Bauernhof mit Kühen, Schweinen und Hühnern,  und mit einem großen Hund, vor dem alle Angst hatten. Mitten im Wald, auf dem Gipfel des Hügels, gab es einen besonders interessanten Ort. Es war ein eingezäuntes Gelände mit einem riesigen Gittermast in der Mitte und ein paar flachen Häusern daneben. Vater hatte den Kindern gesagt, das sei ein „Sender“, den die Menschen verwenden, um sich über riesige Entfernungen zu verständigen. Das sei aber sehr gefährlich, weshalb er keines seiner Kinder auch nur in der Nähe des Zauns sehen wolle. Das machte die Sache natürlich noch interessanter.

Zuhause warteten schon Vater und Mutter, es gab Walnüsse zu essen, die hatte Vater den Tag über gesammelt. Und Onkel Linus war auch da, Mamas jüngerer Bruder. Den mochten die Kinder gern, weil er immer so interessante Geschichten erzählte. Mama und Papa waren weniger begeistert, weil sie meinten, Linus gäbe den Kindern kein gutes Beispiel. Er macht immer so gefährliche Sachen, da muss er dann ja nicht auch noch so spannend davon erzählen, sonst kommen die Kinder noch auf dumme Gedanken. Aber Onkel Linus erzählte gerade von seinem letzten Abenteuer...

weiterlesen...         
zum Anfang     

(C) P.Kutsch und B. Kainka